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Im September 2005 nahm Bernhard den Master-Studiengang in Peking auf. Im Herbst dieses Jahres bestand er Stufe 11 der HSK-Prüfung, das ist die höchste Stufe der chinesischen staatlichen Sprachprüfung.

Mitte Juli 2006 war das Sommersemester - und auch das erste Jahr des Master-Studiums - an der Universität in Peking beendet und Bernhard reiste in den Semesterferien nachhause.

Am 5. September 2006 sollte in Leipzig die staatliche Prüfung zum Dolmetscher für Chinesisch stattfinden, zu der Bernhard angemeldet war. Als Vorbereitung auf diese Prüfung besuchte er an einem zweiwöchigen Lehrgang vom 31.7. bis 12.8.2006  an der Internationalen Sommerschule Germersheim, die der Universität Mainz angegliedert ist.

Am 4. September 2006 fuhren wir mit dem Auto nach Leipzig, wo Bernhard einen Tag später seine Dolmetscher-Prüfung ablegen wollte. Wir kannten schon die Örtlichkeiten - übernachteten wieder im gleichen Hotel, gingen wieder in das gleiche italienische Restaurant wie im Jahr zuvor, und mein Mann brachte Bernhard am 5. September morgens mit dem Auto zur Prüfung.

in Leipzig am 4. September 2006

Wir, die Eltern, verbrachten den Vormittag des 5. September 2006 im Leipziger Zoo und warteten auf die Nachricht von Bernhard, daß die Prüfung beendet ist. Mittags kam sein Anruf: Die Prüfung war zu Ende und er hatte das Ergebnis auch sofort erfahren: Er hatte bestanden.

Wir holten ihn ab und ich machte ein Foto von dem frisch gebackenen Dolmetscher noch an Ort und Stelle vor dem Einsteigen in das Auto.

Bernhard nach der bestandenen Dolmetscher-Prüfung vor dem Regionalschulamt Leipzig

Wir gingen in Leipzig in unmittelbarer Nähe des Prüfungsortes in ein Restaurant und fuhren anschließend zurück nach Köln.

In einem Leipziger Restaurant am 5. September 2006

Am 6. September bereitete ich wie an jedem Tag, an dem Bernhard nach Peking abreiste, mittags sein Lieblingsessen zu, und gegen 13.30 Uhr brachte ihn sein Vater zum Bahnhof nach Köln-Deutz. Von dort aus sollte er mit der Bahn nach Frankfurt fahren, wo sein Flugzeug gegen 17.20 Uhr nach Peking starten sollte.

Sein Vater verließ als erster das Haus und ging voraus zur Garage, wie immer, wenn Bernhard abreiste. Bernhard verabschiedete sich an diesem Tag von mir wie immer. Ich umarmte ihn an der Haustür und sagte wie immer: "Paß gut auf dich auf, ich will dich gesund wiedersehen."

Und er lachte wie immer und verließ fröhlich das Haus.

Für immer.

Aber das wußte ich nicht. Wie immer bei seiner Abreise nach Peking weinte ich aber, nachdem Bernhard das Haus verlassen hatte,  für kurze Zeit bitterlich.

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