Startseite

|über Bernhard Wilden| |Studium in China| |letzter Aufenthalt zuhause| |die letzten Lebenstage| |die Todesnachricht|

|Peking Dezember 2006| |Reaktionen| |Recherchen| |Peking Nov./Dez.2007| |Gespräch beim PSB| |Resümee| |Links|


Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der dringende Verdacht besteht, daß Bernhard Wilden in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember 2006 in Peking durch fremde Hand ums Leben kam. Dies geschah vermutlich in der Nähe der Bergbau-Universität, möglicherweise auch innerhalb des Gebäudes, wobei er danach durch die Notausgangstür ins Freie gebracht und dort auf der Straße abgelegt wurde.

Auf diesen Verdacht deuten folgende Punkte hin:

Bernhard rief einen Tag vor seinem Tod zuhause an und äußerte den Wunsch, China zu verlassen, da er sich bedroht fühlte. Wir sollten ihn mit seinem gesamten Gepäck in Peking abholen.

Er schrieb am nächsten Tag, seinem Todestag, von einer massiven Beobachtung durch Geheimdienstmitarbeiter.

Man trat Bernhards Vater bei seiner Reise nach Peking im Dezember 2006, unmittelbar nach Bernhards Tod, abweisend, ja geradezu feindselig gegenüber.

Es gibt keine Erklärung dafür, warum dem Wunsch der Eltern nach Überführung des Leichnams nach Deutschland nicht entsprochen wurde.

Die Feuerschutztreppe ist durch ein Schloß abgeschlossen, so daß die Treppe gar nicht begehbar ist.

Die Videos wurden nur nach massivem Druck gezeigt und waren offensichtlich für diesen Zweck hergestellt worden.

Die Figur auf dem Video eins trug keine Mütze. Bernhard hatte aber nachweislich an seinem Todestag eine Mütze bei sich.

Wie und mit welcher Kamera soll das Video zwei aufgenommen worden sein? An der Stelle, von wo aus gefilmt worden sein soll, ist unmöglich eine Kamera anzubringen. Wieso war in Video 2 sofort beim Aufprall eine Blutlache auf dem Boden?

Bernhards Brille war völlig zerschmettert und zerstört. Dies kann so nicht durch einen Sturz von einer Höhe geschehen.

Weder an Jacke noch an Mütze noch an Brille - dies alles hatte Bernhard bei seinem Tode bei sich und wurde von den Behörden seinem Vater übergeben - war auch nur die kleinste Spur von Blut festzustellen, obwohl es in der Sterbebescheinigung hieß, daß der Tod durch Verbluten eingetreten sei.

Bernhard wies nach glaubhaften Aussagen von jemandem, der ihn nach seinem Tod identifiziert hat, keine äußeren Verletzungen auf, auch das Gesicht war völlig unverletzt. Es wurde keine Auskunft nach möglichen Verletzungen Bernhards gegeben, also, woran er eigentlich gestorben ist, sondern erst nach mehrmaligen eindringlichem Fragen von Bernhards Vater war von einer "Kopfverletzung" die Rede. Warum war dies in der Sterbebescheinigung nicht angegeben? Die Kopfverletzung und der Zustand der zerstörten Brille deutet auf eine Auseinandersetzung/einen Kampf hin.

Warum ist in der Sterbebescheinigung angegeben, daß Bernhard tot aufgefunden wurde, während es beim PSB hieß, daß er noch geatmet habe und dann im Krankenhaus verstorben sei?

Warum wurde meinem Mann keine Kopie der vorgeführten Videos überlassen? Warum durfte er die Vorführung nicht mit der Digitalkamera mitschneiden?

Man  hat bei dieser Videovorführung meinem Mann gegenüber erklären lassen, daß wir nun endlich unsere Verdächtigungen gegenüber der chinesischen Regierung einstellen sollen.

Dazu besteht kein Anlaß, im Gegenteil ist der Verdacht dadurch erhärtet.

Die chinesische Regierung hat es in der Hand, diesen Verdacht zu entkräften, indem die Punkte, die ich vorstehend aufgeführt habe, restlos geklärt werden.

Solange dies nicht geschieht, bleibe ich bei den gemachten Aussagen.

 

Diese Dokumentation habe ich nicht geschrieben zur persönlichen Bewältigung des Todes meines Sohnes. Bernhard war ein gläubiger und frommer Katholik und hat an das Ewige Leben geglaubt. Gemäß unserem Glauben hat er die Krone des Lebens errungen. Es ist, wie es ist, und Bernhard ist mir in meinem Herzen nah.

Diese Dokumentation habe ich geschrieben, weil ich, seine Mutter, es meinem Sohn schuldig bin.

Sicherlich bedauern die Vertreter der chinesischen Regierung, soweit sie davon Kenntnis haben, diesen unglücklichen Vorfall. Aus ihrer Sicht ist es verständlich, daß kein Interesse an der Aufklärung bestand, sondern vielmehr alles zur Vertuschung versucht wurde. Sicherlich kann man nicht davon ausgehen, daß diejenigen, die für den Tod meines Sohnes verantwortlich sind, die Wahrheit offenbaren. Es wäre möglich gewesen, wenn die beteiligten Stellen es gewollt hätten, und sicherlich wäre die Aufklärung auch heute noch zu einem großen Teil oder sogar vollständig möglich.

Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, daß in Zukunft die Glaubens- und Gewissensfreiheit im chinesischen Staat einen höheren Stellenwert einnimmt und ein Menschenleben als das betrachtet werden wird, was es ist: das größte zu verteidigende Gut.

Unverständlich ist auch das Verhalten der deutschen Behörden - des deutschen Außenministers und der Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Peking im Dezember 2006, die den Hinweis auf einen gewaltsamen Tod ignoriert und in keiner Weise reagiert haben.

 

Danksagungen

Ich habe an dieser Stelle vielen Menschen zu danken. An erster Stelle steht mein Mann, der mehrmalig die schwere Last der Reisen nach China auf sich nahm und manchmal dabei am Rande der Erschöpfung war.

Ich danke vor allen Dingen Bernhards Freunden in China, die uns durch wertvolle Hinweise geholfen haben, die Spuren unseres Sohnes zu verfolgen. Ich danke auch Freunden von Bernhard in Korea und in Japan.

Ich danke auch den Mitarbeitern der BLCU, die meinem Mann im Dezember 2007 freundlich und hilfsbereit gegenüber getreten sind.

Ich danke den Mitarbeitern der Deutschen Botschaft in Peking im Dezember 2007, von denen sich mein Mann unterstützt sah.

Und ich danke einigen einzelnen Personen in Peking, die hier nicht genannt werden können. Nicht unerwähnt bleiben soll Herr J., ohne den Bernhards Vater im November/Dezember 2007 überhaupt nicht nach Peking hätte reisen können und der ihn in einer ganz hervorragenden Weise dabei unterstützt hat.

Schon bald nach Bernhards Tod erhielten wir einen Anruf eines Priesters aus Rom, der im Vatikan arbeitet. Dies war für mich ein großer Trost, und ich fühle mich ihm zu großem Dank verpflichtet, weil seine Kirche, die Bernhard so sehr liebte, ihn auch im Tode nicht im Stich gelassen hat.


Haben Sie Fragen zu dieser Seite? Haben Sie einen Kommentar? Bitte schreiben Sie mir: reginawilden@gmx.de

nach oben